Wie die verschwundene Burg Konradsheim nach 700 Jahren wieder zum Leben erwacht

Denkt man ans Mittelalter, …

kommen einem zweifelsohne dessen mächtigen Burgen in den Sinn. 

Steinerne Giganten als Erinnerung an eine längst vergangene Zeit. Fehlen jedoch Ruinen, geraten die einst mächtgen Burgen rasch in Vergessenheit.

So erging es auch der Burg Konradsheim (Ortsteil von Waidhofen Ybbs, NÖ), die bis auf einigen Sagen aus dem Bewusstsein der Bevölkerung weitestgehend verschwunden war. Der Archäologe und 3d-Techniker Gerald Raab hat sich seit einigen Jahren ausführlich mit dieser damaligen Anlage beschäftigt, Urkunden und Quellen ausgewertet und auch mit verschiedensten wissenschaftlichen Methoden das Gelände in und um Konradsheim analysiert. 

All diese Ergebnisse mündeten heuer in seine 3d-Visualisierung der Anlage, die im Rahmen der Veranstaltung „Tag der verschwundenen Burg“ als Teil des Viertelfestival NÖ einer breiten Öffentlichkeit präsentiert wurde.

Ziel der Veranstaltung war es, sowohl für Familien und Ortsansässige ein abwechslungsreiches & unterhaltsames Angebot zu bieten, als auch für versiertes Fachpublikum spannende Einblicke zu ermöglichen.


Unsere Leistungen

  • Projektmanagement & Konzeptentwicklung
  • Website
  • Besucher-App als Progressive Web App
  • 3D Characterdesign & Animation
  • VR-Game
  • AR-Anwendung
  • 3d-Rekonstruktion der Burg-Kapelle
  • Sponsoring-Konzept und Stakeholder Kommunikation
  • Pressearbeit über die gesamte Projektlaufzeit
  • Ausstellungsdesign
  • Drucksorten wie Plakate, Infofolder, Eintrittskarten

Wissenschaftliche Aufbereitung, 3d-Visualisierung & Animation der Burganlage:

Gerald Raab, crazyeye.at

Foto- & Videoaufnahmen:

Dominik Stixenberger, dphoto.at

Videoaufnahmen Veranstaltung & Produktion Trailer:

Aenna Linzbauer

Stolze Gewinner des NÖ Kulturpreis 2022

Ihr Engagement machte Wolfgang Rechberger und Gerald Raab zu Kulturpreisträgern des Landes NÖ 2022 in der Sparte Erwachsenenbildung. 

1 + 1 Jahr Vorbereitung

Um bereits vor der Veranstaltung ein breites Publikum für das Thema zu erhalten, wurden schon während der Vorbereitung per Projektblog und Facebook-Seite aktiv von den Vorbereitungen und Umsetzungsschritten berichtet.

Hier ließ sich schon an den breiten Rückmeldungen auf die Relevanz des Thema im Umkreis von Waidhofen schließen. Highlights hier waren u.a. die interaktive Burgkarte und eine 3d-Geländemodell (beides erstellt von Crazy Eye 3d-Studio), die bereits Einblicke in die wissenschaftlichen Ergebnisse ermöglichten.

Angesetzt für das Jahr 2020 erreichte uns Anfang 2020 die Hiobsbotschaft: Aufgrund der eingeschränkten Veranstaltungsmöglichkeiten musste das Viertelfestvial inkl. unserem Projekt auf 2021 verschoben werden. Diese Zeit wurde jedoch genutzt, um zusätzliche Inhalte & Formate (z.B. die VR-Knappenprüfung) zu entwickeln und auch alle Aspekte des Projekts mit einem Feinschliff zu versehen.

Videorückblick:

Genug gescrolled? Hier findest du alle Highlights auch im Videorückblick.

Konrad von Peilstein II. wird zum Leben erweckt

Doch was wäre eine Burg ohne seinen Burgherren? Um für das Projekt eine ansprechende Leitfigur zu schaffen, wurde der mutmaßliche Burgherr Konrad von Peilstein II. per 3d-Modellierung und Animation wieder aufwändig zum Leben erweckt. Auf diese fiktiv, aber für die Zeit stimmig gestaltete Figur trifft der Besucher an den verschiedenen (realen & virtuellen) Orten des Thementages. Der besonderer Vorteil dieser in 3d erstellten Figur war es, sie in verschiedensten Posen & Animationen zur Verfügung zu haben, so konnte Konrad auf den meisten Druckwerken, als lebensgroßer Aufsteller als auch in den interaktiven Anwendungen einen Auftritt feiern. 

Let him dance!

Einmal korrekt gerigged (=mit digitalen Knochen ausgestattet) können Motion Capture Daten verwendet werden, um dem alten Burgherren Beine zu machen.

Die VR-Führung durch die Burg

Erstes Highlight des Veranstaltungstages war die VR-Führung, bei der Archäologe Gerald Raab die Besucher zu einzelnen Bereichen der damaligen Anlage führte und mit der von uns speziell entwickelten Web App die Besucher in seine 3d-Visualisierung der Anlage eintauchen ließ.

Diese App wurde dabei bewusst einfach gehalten und per QR-Code am Veranstaltungsfolders über das Smartphone der Besucher abgerufen. Per Kartenansicht sind in der App die jeweiligen VR-Stationen der Führung inkl. Beschreibung verfügbar, während der Führung wurde dies von Gerald Raab um spannende Hintergrundinfos ergänzt.

Für ein optimales VR-Erlebnis wurden für den Veranstaltungstag eigene Cardboards produziert und für das Projekt und sein Thema stimmig gestaltet. Diese preisgünstige und hygienische Low-Tech VR-Brille wurde somit auch zum interaktiven Souvenier des Veranstaltungstages.

Der Erlebnisbereich - das Mittelalter multimedial erfahren


Das Veranstaltungsgebäude haus.konradsheim verwandelte sich am Veranstaltungstag zum eigenen Erlebnisbereich. 

Als erstes ermöglichten 3d-Animationen von Crazy Eye 3d Studio einen spannenden Einblick in die 3d-Visualisierung der Burg. Eine von erlebnisgestalter.at für die Oculus Quest entwickelte VR-Knappenprüfung ermöglichte anschließend einem/einer Mutigen direkt vor Konrad zu treten und per virtuellem Schwert und Schild dessen Steine & Äpfel  zu „bearbeiten“.

Um den Besuchern auch ein spannendes Hands-on-Erlebnis zu ermöglichen, wurde in Zusammenarbeit mit Waidhofner Kulturvermittlern und dem 5-Elemente-Museum im 2. Teil das Mittelalter per Kettenhemd, Rüstungsteile und Mittelaltergewand (alles zum anfassen & probieren) erfahrbar. 2 Armbrüste konnten (mit Schaumstoffpfeilen) ebenso ausprobiert werden wie das mittelalterliche Schreiben mit Feder & Tinte.

Die Knappenprüfung im Detail:

Angewiesen von Konrad (gesprochen vom neuzeitlichen "Burgherren" Bürgermeister Werner Kramer) darf der Spieler
seine Fähigkeiten mit Schwert und Schild (unblutig) unter Beweis stellen.

Der Schauraum in der Burgkapelle

Um den Besuchern auch mit originalen Funden das Thema Burg und Mittelalter authentisch zu vermitteln, wurde in Zusammenarbeit mit dem Musealverein Waidhofen und dem Waidhofner Bauhof im Keller der Pfarrkirche Konradsheim ein Schauraum inkl. Schautafeln und Vitrine eingerichtet. Hierfür wurde die einstige „Abstellkammer“ u.a. mit einer neuen Beleuchtung (inkl. Bewegungsautomatik) ausgestattet und erstrahlte dank dem Waidhofner Bauhof auch in frischer Farbe.


Mit freundlicher Unterstützung von